Ganzer Humorvoller & Witziger Lebenslauf, Teil 2 von mir, Walter Charles (Charly) Keller
Der 1. Teil findest Du hier
Was soll ich sonst noch über mich schreiben? Dass Herr Würth mich zu sich nach Deutschland holte und für meine Arbeit lobte? Oder dass ich mit meiner Mutter ein Baby von seinem Vater, der auf seine Frau einstach, rettete? Oder im 2014 oder so ich einen 18 Jährigen aus dem Boden eines Hallenbades heraufholte und zurück zu unserer Welt holte? Einen Pfarrer, der mit seinem Auto die Bekanntschaft mit einem Zug machte das Leben rettete?
Zählen solche Sachen?
Wenn Du mich fragst, so bin ich erleichtert, dass Du genau in diesem Moment, wo Du diese Zeilen liest noch unter uns weilst; denn mit bitterer Erkenntnis erfuhr ich am 05. Juli 1999 am eigenen Leib, dass jedes Leben bereits in der nächsten Sekunde zu Ende sein kann:
Bei einer herrlichen Überlandfahrt mit meinem neuem Motorrad musste ich plötzlich einer Katze ausweichen (einer vierbeinigen wohlverstanden) und flog – oh Schreck – in einen romantischen, aber verdammt harten Acker. Innert wenigen Sekunden zog mein bisheriges Leben an meinem geistigen Auge vorbei. Seit diesem Vorfall kann ich mich wieder an Ereignisse meiner Kindheit erinnern, die ich vergessen hoffte, äh glaubte. Dass ich auf dem einzigen fussballgrossen Stein landete, den es weit und breit zu finden gab, war ja von vornherein klar.
Da lag ich wie ein Käfer auf dem Rücken (ähnlich wie meine schwangere Fabienne kurz vor dem entbinden) und blickte in den rosaroten Himmel; irgendwo weiter oben am Strassenrand konnte man ein Objekt orten, das eine erahnbare Ähnlichkeit mit meinem Motorrad aufwies, das ich übrigens knapp eine Woche vorher erstanden hatte. Natürlich hatte ich damals keine Vollkaskoversicherung abgeschlossen. Wozu auch? Ich kann ja fahren!
Ein Wunder! Mein Gehirn hatte nicht noch mehr Schaden genommen! Ich betrachtete die stahlblauen Wolken, der Himmel war so schön gräulich und die Vöglein bellten. Ein Bächlein zwitscherte und ein einsamer Hund plätscherte unweit von mir entfernt vorüber. Die Bäume bogen sich vor Lachen äh im Winde und der freudige Lärm der vorbeifahrenden Autofahrer erhellte meine trübe Lage. Immerhin blieb dadurch die Hoffnung bestehen, doch noch gerettet zu werden - sobald sich auch nur eines dieser verdammten Dinger dazu entschliessen würde anzuhalten. Doch scheinbar dachten die Fahrer, ich würde ein kleines Nickerchen machen oder dies sei meine Art vom Motorrad zu steigen. Und dieses hätte ich zum Spass auf den Kopf gestellt.
Logisch:Â
Ich parke immer so!
Du wunderst Dich jetzt bestimmt, was diese Worte auf dieser Seite verloren hat. Um ehrlich zu sein, ich weiss es selbst auch nicht so genau. Vielleicht hat mein Fur..., ich meine Sturz trotzdem Spuren hinterlassen?Â
Vielleicht wollte ich aber auch wieder einmal allen bewusst machen, wie kurz und wertvoll unser Leben ist. Und dass es sich zum Beispiel nicht lohnt, wegen einer winzigen, kleinen Meinungsverschiedenheit (der Mann hat den Jahrestag vergessen) – andere nennen es Krach – morgens das Haus mit einer Wut im Bauch zu verlassen. Diese verraucht meiner Erfahrung nach meistens wieder. Doch was, wenn uns keine Zeit mehr bleibt, uns zu versöhnen?
In Momenten solcher Erkenntnis frage ich mich, weshalb wir Menschen uns über Kleinigkeiten aufregen? Weshalb versuchen wir nicht unser kurzes Leben zu geniessen und probieren vielleicht einmal etwas ganz Neues?
Jedenfalls bin ich froh, dass ich nun im hohen Alter meine Weisheiten weitergeben kann; sei es an Tanzschüler oder Azubis, die bei uns die Tanzlehrerausbildung machen.
Als Tänzer und Tanzlehrer durfte ich nun eine ganz andere Lebensschiene nehmen als bisher angenommen. Ich leben nun in einer Welt, die viele Menschen gar nicht kennen. Es ist eine lässige, spannende und befriedigende Welt. Und wenn der Tag kommt, bei dem auch ich diese Welt verassen muss kann ich doch sagen, dass ich viele andere Menschen ebenfalls auf diese Schiene in meinem Zug mitnehmen durfte.
Diese Schüler werden zum Glück nicht mit 70 oder 80 Jahren nzu denen gehören, die auf einmal merken:
Scheisse, ich habe in meinem Leben was verpasst!
Interessant scheint mir, dass es Menschen oft erst dann gelingt ihre restliche Zeit intensiv zu geniessen, wenn sie wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben oder dem Tod entronnen sind!
Deshalb hoffe ich mit meinen Worten noch mehr Menschen dazu zu bringen, das Leben heute zu leben und nicht auf morgen zu verschieben, denn wie sagte einst Charly in seinem Buch “Vom Elch verfolgt“?
Ein Jetzt wird es immer geben, ein nachher nicht!Â
Meine Phylosophie, dass wir nicht nur den Kindern eine Perspektive geben sollen sondern auch den erwachsene Menschen, ist auch nicht jedermanns Sache. Denn in den vielen Jahren seit 1986 habe ich aus Gesprächen mitbekommen, dass bis zu 90% der Schüler eines Tanzkurses denken, dass es dem Anderem besser geht:Â
Dass der Andere einen besseren Job, eine bessere Beziehung oder eine bessere Zukunftsperspektive hat.
Doch dies stimmt meistens nicht!
Ich Lebe nach der Devise, das Leben, dass sehr kurz ist, so gut es halt geht zu geniessen. Immerhin kann ich nach Hause gehen ohne in riesigen Abfallbergen nach was essbaren zu suchen, so wie viele andere hunderte von Millionen Menschen. Ich muss auch nicht stundenlang oder sogar tagelang auf Wassersuche gehen. Ich kann einfach den Wasserhahn einschalten, die Hände reinigen, ein schluck Wasser nehmen, zum Kühlschrank gehen, was für den Gluscht vor dem TV zur Gemüte nehmen. Ich muss nicht warten, bis meine Familie was essbares gefunden hat. Oder ein neues, lässiges Blech, dass als Dachabdichtung benützt werden kann, weil der Karton oder das Holz, dass mich vor Blicke schützt, fault.
Ich muss auch nicht nach draussen hinters Haus gehen, um zu scheis.... oder zu pin.... und danach mit den Händen, Blätter oder Zeitungspapier meinen Po reinigen. Nein, ich kann in einem geheiztem Badezimmer mein Geschäft verrichten oder an diesem Lebenslauf schreiben, während das Wasser in die Badewanne läuft. Ich muss zum Glück auch nicht mit den seit Wochen nicht gereinigten Kleidern ins Bett. Ich kann meine Kleider durch meine Waschmaschine reinigen lassen, um nicht am Fluss oder im dreckigem Regenwasser es verrichten zu müssen.Ich könnte noch stundenlang aufzählen, was ich alles habe und was andere Menschen nicht haben. Und trotzdem sind wir ein Land, dass nicht so zufrieden ist, wie es sein könnte.
Doch zurück zu mir. In all den Jahrzenten habe ich Unterrichtsstoff gesammelt und in meinem Lehrermittel verewigt:
"Dance like Charly? No, better!"
So können unsere Azubis einen Unterricht auch auf lustige Art und Weise durchführen. Zum Beispiel ist es sicher lässiger, wenn in der 1. Lektion eines Grundkurses aufgezeigt wird, wie ein Mann eine Dame auf verschiedene Arten aufgefordert werden kann, wie ein Mann eine Dame auf der Tanzfläche behandelt oder wieder sie wieder an ihrem Sitzplatz zurück gebracht wird. Wenn in der 1. Lektion oder an einem Workshop viele Menschen sich noch nicht kennen, bringt diese Darbietung ein wenig Lockerheit und die Teilnehmer wirken weniger angespannt.
Schülern mit Hllfe des Tanzens alltägliches Wissen um Höflichkeit, Benehmen und Alltägliches näherzubringen ist ebanfalls was spezielles. Nicht, dass ich es auch immer anwende oder von der pädagogischen Sicht optimal anwende, aber ich finde, wenn etwas lustig herüber kommt, dann hat es seinen Zweck erfüllt, denn:
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